Männer in Beziehung

Auch wenn der Trend in unserer Gesellschaft immer stärker zur Individualisierung geht, bleibt der Mensch ein soziales Wesen.

In der Begegnung  mit anderen Menschen, dem Partner, der Familie, den Freunden, erfährst du Unterstützung, Verständnis, Verbundenheit, Gemeinschaft und letztendlich, wer du selbst bist.

Beziehungen können bereichernd, beglückend und sinngebend sein. Sie können aber auch zur Quelle zermürbender Auseinandersetzungen und Zerwürfnisse werden.

Deine Kompetenz, Beziehungen aktiv zu gestalten, trägt maßgeblich zu einem erfüllten Leben bei.

Konstruktives Streiten

In Konflikten geht es in der Regel um (unausgesprochene) Erwartungen, die vom Partner nicht erfüllt werden oder um die Ausbalancierung unserer Bedürfnisse nach Bindung und Autonomie.

Es kann nicht darum gehen, Konflikte zu vermeiden, sondern Konflikte konstruktiv und achtsam zu führen, ohne den Partner abzuwerten, zu verletzen oder zu verurteilen.

Konstruktiv gelöste Konflikte lassen nämlich eure Beziehung wachsen.

hans glattkowski maennercoach

Der Schlüssel für eine gelingende Konfliktklärung ist eine ehrliche, respektvolle Kommunikation ohne Vorwürfe, in der du selbst Verantwortung für dich übernimmst. Raus aus dem Täter – Opfer Muster.

Es erfordert Mut, sich mit seinen Bedürfnissen, Schwächen und „Schattenseiten“ zu zeigen, birgt aber die Chance einer tieferen Begegnung, von mehr Verständnis füreinander und gegenseitiger Annahme.

Erfüllte Sexualität

Kaum ein anderer Lebensbereich ist mehr von Klischees geprägt als unsere Sexualität. Die Medien und Pornos zeichnen das Bild eines „allzeit-bereiten“ Mannes, der immer will und kann. Der eigene Erwartungsdruck an deine „Männlichkeit“, deine körperliche Performance ist enorm, Sexualität verkommt zu einer „Disziplin des Leistungssports“, … mit dem entsprechenden Druck.

Sexualität kann aber auch ein Raum erfüllender körperlicher und seelischer Begegnung mit deiner Partnerin, deinem Partner sein, ein achtsames Liebes-„Spiel“, dass sich ereignet, ohne vorprogrammierte Choreographie oder festgelegtem Ziel.

Dabei ist eine ehrliche und achtsame Kommunikation über eure Wünsche und der wertfreie Umgang damit ein wichtiger Schlüssel für eine erfüllte und im tieferen Sinne befriedigende, weil nährende und beglückende Intimität.

Krisenbegleitung

„ …da wurde die Hochzeit in aller Pracht gefeiert und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende.“ Dornröschen

Wenn nach langen Wirren und Kämpfen der Prinz und die Prinzessin endlich geheiratet haben, endet in der Regel das Märchen und suggeriert, dass der paradiesische Zustand der Hochzeit bis zum Tod anhält, … eben ein Märchen!

Beziehungen sind aber keine statischen Zustände, die sich selbst erhalten. Sie verändern sich genauso wie, bzw. weil die Partner sich verändern und entwickeln, aber auch, wenn sich äußere Bedingungen ändern. Beziehungen sind dynamische Entwicklungsprozesse in verschiedenen Stadien, bei deren Übergängen es  kräftig „ruckeln“ kann.

Bekanntermaßen hält die anfängliche Verliebtheit, die Schmetterlinge im Bauch, nicht dauerhaft an. Wenn das Dopamin des Verliebtseins abebbt, dann erkennen wir, dass die neue Liebe auch Ecken und Kanten oder auch andere Vorstellung als wir hat, die wir im Rausch der Gefühle nicht wahrgenommen haben, …die erste Bewährungsprobe.
Der anfängliche Selbstläufer wird zur Arbeitsaufgabe.

Wenn sich Nachwuchs ankündigt, verändert das die Situation eines Paares elementar. Der Fokus der Beziehung, der bisher auf Zweisamkeit lag, wendet sich zur gemeinsamen Verantwortung gegenüber dem neuen Leben, das Paar wird zu einer Familie. Die Zeit für ungeteilte Zweisamkeit und Sexualität wird Mangelware.

Oder wenn in einer langen, eingefahrenen Beziehung ein Partner eine Affäre beginnt, bedeutet das in der Regel für den anderen Partner eine echte Zäsur, möglicherweise ein existenzieller (Zusammen-) Bruch seiner bisherigen Welt, seiner Vorstellungen, Träume, Ziele.

Das Leben stellt uns dann vor die Aufgabe, uns von Gewohntem, Liebgewonnenem oder auch von Illusionen zu verabschieden, zu trauern und offen für Neues zu werden. Wir werden aufgefordert, uns neu zu orientieren, auszurichten, uns neu zu erfinden. Das kann Unbehagen, Ängste, Trauer, Wut oder auch Verzweiflung auslösen.

Die Bewältigung einer Krisensituation ist emotionale Schwerstarbeit. Gleichzeitig bietet die Krise die Chance des persönlichen Wachstums und Reifung der Beziehung.

Häufig ist es dann sehr hilfreich, sich von einem Außenstehenden begleiten zu lassen, der Orientierung und Unterstützung in den schwierigen und anstrengenden Phasen der „Neuverhandlung“ der Beziehung, ihrer Neuausrichtung oder auch der Trennung bietet.

krisenbegleitung junge-familie - Paar streitet
krisenbegleitung Seitensprung - Mann am Handy